UX-Trends 2025: 9 zukunftsweisende Entwicklungen
Der Druck auf Unternehmen steigt, effizienter zu agieren. Produktmanager und UX-Researcher stehen vor der Herausforderung, Innovationen schnell umzusetzen, während sie gleichzeitig den Wert ihrer Arbeit nachweisen müssen. Die Nutzerzentrierung darf nicht darunter leiden, und so muss sich der UX-Bereich weiterentwickeln und an neue Situationen anpassen.
Für 2025 zeichnen sich neun zentrale Trends ab, die den UX-Bereich entscheidend prägen werden. Von der Einführung messbarer KPIs über die Demokratisierung von UX-Wissen bis hin zur Integration von Künstlicher Intelligenz: Diese Entwicklungen helfen UX-Teams, ihre Relevanz im Unternehmen zu festigen und die Nutzererfahrung nachhaltig zu verbessern.
Diese aufgelisteten Trends spiegeln unsere aktuellen Marktbeobachtungen aus den Bereichen UX-Management, Strategie und Research wider und wurden von unserem Team aus erfahrenen UX-Professionals zusammengestellt.
🧠 Das Wichtigste in aller Kürze:
- UX-Teams müssen ihren Impact nachweisen und Erfolge durch messbare KPIs sichtbar machen
- User Centricity bleibt nicht nur Aufgabe des UX-Teams, sondern wird in alle Abteilungen verbreitet.
- Künstliche Intelligenz optimiert die Datenanalyse und ermöglicht effizientere Research-Prozesse,
- Unternehmen setzen verstärkt auf barrierefreie Designs, die über gesetzliche Vorgaben hinausgehen und für alle Nutzergruppen von Vorteil sind.
- Entdecke auch unsere UX-Design & UI Trends 2025 auf unserem Agentur-Blog
Inhaltsverzeichnis
- UX-KPIs und Benchmarking
- Die Demokratisierung von UX
- UX Repositories & Wissensmanagement
- UX-Teams weiterentwickeln
- KI für UX-Testing & Research
- Human-Centered AI
- Barrierefreiheit & Inklusives Design
- Personas mit KI verknüpfen
- Früh und klein testen
- Fazit: UX wird erwachsen (auch dank KI)
1. UX-KPIs und Benchmarking
Viele Jahre lang war UX ein wachsender Bereich. Unternehmen haben UX-Abteilungen aufgebaut, weil User Experience zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor wurde. UX-Professionals waren stark umworben, es gab geradezu einen UX-Boom. Doch seit geraumer Zeit liest man häufiger von Stellenkürzungen im UX-Bereich. Die wirtschaftliche Lage zwingt viele Unternehmen dazu, Teams zu verkleinern und trifft es diejenigen zuerst, die ihren Impact für den Erfolg des Unternehmens nicht nachweisen können. Es ist also Zeit für UX-Abteilungen sich zu professionalisieren und sich im Unternehmen unverzichtbar zu machen! Das heißt: Die eigenen Ziele an den Zielen des Unternehmens ausrichten und den Erfolg messbar zu machen, also unteranderem UX-KPIs zu erheben.
Kostenloses Webinar: UX-KPIs – Wie misst man UX?
Wie misst man UX? Wie greifen die einzelnen KPIs ineinander? Wie erhebt und analysiert man sie kontinuierlich und abteilungsübergreifend? Diese und viele weitere Fragen beantwortet unsere Senior UX-Researcherin Anika Hellmann in diesem Webinar.
Webinar anschauenUnd damit allein ist es noch nicht getan. Mit Benchmarking wird die Entwicklung der KPIs sowohl im Laufe der Zeit beobachtet als auch mit Kennzahlen außerhalb des eigenen Unternehmens, z. B. innerhalb der Branche, verglichen. Stakeholder-Management ist darüber hinaus wichtig, um alle relevanten Entscheidungspersonen mitzunehmen und Erfolgsstories mit ihnen zu teilen.
2. Die Demokratisierung von UX
UX zu demokratisieren bedeutet, User Centricity in alle Bereiche, Abteilungen und Ebenen des Unternehmens zu verbreiten. Sie wird zum Teil der Unternehmenskultur und die User rücken ins Zentrum der Unternehmensstrategie.
Der Schlüssel zur Demokratisierung: UX-Wissen und -Skills müssen sich über die UX-Teams hinaus verbreiten. Und wer wäre für diese Aufgabe nicht prädestinierter als das UX-Team selbst?
Aber es ist Vorsicht geboten, denn wer UX im Unternehmen verbreiten will, muss einerseits bereits den politischen Rückhalt im Unternehmen sichergestellt haben und andererseits absolute methodische und prozessuale Sicherheit haben.
So haben wir es in unserem 3-Berge-Reifegradmodell identifiziert: Wer den Demokratisierungsgipfel erklimmen möchte, muss zunächst den politischen und dann den operativen Gipfel besteigen.
Die 3 Berge des UX-Reifegrads. Ein häufiger Fehler in Unternehmen ist, dass sie zu schnell mit dem operativen Gipfel starten und das Fundament für erfolgreiche UX nicht gelegt wurde.
In unserem Webinar: „Wie passt UX in agile Prozesse“ haben wir u.a. bereits darüber gesprochen, wie du den zweiten Gipfel erklimmst und dass es wichtig ist, immer mit dem politischen Gipfel zu beginnen. Wer diesen erklimmt, wird zwangsläufig UX-Strategien im Unternehmen etablieren und verankern, um so den Rückhalt vom Management zu bekommen. Operativ werden anschließend das nötige Methodenwissen etabliert und erste UX-Erfolge eingefahren.
Der Demokratisierungsgipfel ist anschließend die letzte Etappe: UX-Wissen wird zum Allgemeingut. Marketing, Kundensupport, Vertrieb – alle ziehen an einem Strang. Nutzerzentrierung wird gelebt, nicht nur gelobt.
Ist dein Unternehmen bereit, diese Gipfel zu erklimmen? Hier erfährst du mehr über UX und Stakeholder Management.
3. UX Repositories & Wissensmanagement
Genau in dieselbe Kerbe wie die Demokratisierung von UX schlägt unser nächstes Thema. Hinter dem Begriff UX-Repositories verbergen sich zentrale Anlaufstellen, die es Unternehmen ermöglichen, Research-Erkenntnisse an einem Ort dauerhaft durchsuchbar zu gestalten und nach spezifischen Faktoren wie Priorität oder Kontaktpunkt zu filtern.
Alle, die mit UX-Testing, Nutzerdaten und UX-Insights im Unternehmen arbeiten, kennen die Probleme der Informationsbereitstellung. Noch immer werden die meisten UX-Erkenntnisse nicht zentral über einen langen Zeitraum hinweg dokumentiert und gespeichert. Denn abteilungsübergreifendes Wissensmanagement für UX-relevante Themen herzustellen, ist und bleibt eine große Herausforderung.
Sogenannte UX-Repositories gewinnen daher zukünftig immer mehr an Bedeutung.
KostenlosesWebinar: So lösen UX-Repositories die Probleme großer UX- und Produkt-Teams
Excel-Tabellen, Miro-Boards, Notion-Pages – UX- und Produkt-Teams haben unterschiedlichste Wege gefunden, ihre Insights zu dokumentieren. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, auf ein eigens dafür bestimmtes UX-Repository umzusteigen? Unsere Senior UX-Researcherin Christin Herrmann zeigt, was wir über den Impact von UX-Repositories gelernt haben.
Webinar anschauenAuch in RapidUsertests Premium haben wir eine Möglichkeit geschaffen, alle Erkenntnisse automatisch in einem UX-Repository, das man testübergreifend durchsuchen, filtern und priorisieren kann, zu sammeln. Das willst du auch? Dann nimm gerne einfach Kontakt zu uns auf und vereinbare einen Demo-Termin.
4. UX-Teams weiterentwickeln
Um den neuen und gewachsenen Anforderungen an sie gerecht zu werden, müssen sich UX-Teams stetig weiterentwickeln und vor allem senioriger werden.
Viele UX-Professionals erleben im Alltag eine erhebliche Diskrepanz zwischen ihrer Ausbildung bzw. den Aufgaben, auf die sie sich konzentrieren wollen und der Business-Realität.
Statt sich auf die Umsetzung von UX-Maßnahmen konzentrieren zu können, stehen sie oft vor der Herausforderung, die Bedeutung von UX zu vermitteln, den ROI ihrer Arbeit zu kommunizieren und interne Allianzen zu bilden.
Viele dieser Themen lassen sich mit UX-Coaching und Consulting angehen. Auch kann es sinnvoll sein, Interims für den strategischen oder operativen Bereich einzustellen, die viel Erfahrung beim Aufbau von UX-Abteilungen mitbringen.
5. KI für UX-Testing & Research
Wir denken, dass wir zukünftig alle nicht mehr an KI-Lösungen vorbeikommen werden, da sie integraler Bestandteil unserer Produkte und Arbeitsweisen werden. Adobe Firefly macht Retuschieren zur Sekundenaufgabe, auch Bilder können mittels KI erweitert werden, Hubspot schreibt zeitgleich überzeugende Mailtexte und andere Programme können Meetings zusammenfassen, Social-Media-Beiträge generieren und sogar in Echtzeit Nutzerfeedback analysieren.
Und was ist mit UX? Auch hier gibt es bereits jetzt unterschiedlichste KI-Tools, die das UX-Testing und die UX-Research revolutionieren können, indem sie Prozesse automatisieren und die Analyse von Nutzerdaten effizienter gestalten. So spart der AI-Assistent von RapidUsertests beispielsweise 50-80% der Zeit bei der Auswertung.
Der neue AI-Assistent von RapidUsertests
- Nah am User: Führe Remote-UX-Tests mit unseren 50.000+ Testpersonen durch
- Weniger Aufwand: Überlasse die Analyse der Testpersonen-Videos deinem AI-Assistenten
- Fast menschlich: Der AI-Assistent identifiziert 85-90 % der selben Insights wie Researcher
- Mehr Fokus: Automatisch getaggt, bewertet und priorisiert für dich
Du hast die Chance, den AI-Assistenten vor allen anderen zu testen – trage dich dazu in die Warteliste ein!
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Auf Warteliste setzenSie ermöglicht sogar neue Methoden wie unmoderierte Interviews, mit denen sich qualitative Insights quantifizieren lassen.
Hier sind einige weitere Gründe, warum wir KI-Tools für die User Research im Auge behalten sollten:
- Automatisierung der Datenverarbeitung: KI-Tools verarbeiten große Datenmengen schneller und effizienter als herkömmliche Methoden, was es dir ermöglicht, dich auf die Analyse der Ergebnisse zu konzentrieren und die Datenverarbeitungszeit zu minimieren.
- Text- und Sentimentanalyse: Durch den Einsatz von Technologien der natürlichen Sprachverarbeitung können KI-Tools Textfeedback und Nutzerkommentare analysieren, Stimmungen erkennen, wiederkehrende Themen identifizieren und Trends aufzeigen. Dies ermöglicht es dir, schneller kritische Probleme oder Nutzerbedürfnisse zu identifizieren.
- Vorhersage des Nutzerverhaltens: Mit maschinellem Lernen können KI-Tools das Nutzerverhalten analysieren, zukünftige Trends und Reaktionen der Nutzer auf Veränderungen vorhersagen und modellieren.
- Personalisierte Empfehlungen: Einige KI-Tools erstellen personalisierte Empfehlungen basierend auf der Analyse von Nutzerdaten, was die Entwicklung personalisierter Strategien zur Verbesserung der Nutzererfahrung deines Produkts unterstützt.
Intelligent eingesetzt kann KI also auch im UX-Bereich einen riesigen Vorteil schaffen und sogar zu einer Art neuem Teammitglied werden. Lies dazu auch unbedingt die Prognosen zur Zukunft von UX-Research von unserem Gründer und Geschäftsführer Benjamin Uebel.
6. Human-Centered AI
Wird Human-Centered AI (HCAI) die Zukunft der Nutzererfahrung?
Stell dir vor, du interagierst mit einer Schnittstelle, die nicht nur reagiert, sondern auch lernt und sich an dich anpasst. Vorboten dieser Technologie nennen wir auch gerne Personalisierung, weil hier viele Daten zusammenlaufen, um individuelle Erlebnisse zu erschaffen.
Human-Centered AI lernt im Kern durch menschliche Eingaben bzw. einer Zusammenarbeit ( Human in the Loop ) und erzeugt so eine effektive Erfahrung zwischen Menschen und Maschinen.
Aktuell ist HCAI Gegenstand vieler Forschungsarbeiten und Zentren, wird uns aber im Business-Alltag schon alleine durch Tools wie ChatGPT immer weiter beeinflussen.
Wie kann uns human zentrierte KI in Zukunft begleiten?
Human-Centered AI befasst sich mit der Entwicklung einer KI, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt, indem sie sich auf die Verbesserung des menschlichen Lebens, die Förderung von Kreativität und sozialer Teilhabe sowie die Berücksichtigung ethischer Aspekte konzentriert.
Es ermöglicht, Schnittstellen zu schaffen, die intuitiv und menschenähnlich agieren, indem sie das Nutzerverhalten verstehen und darauf reagieren.
In den kommenden Jahren werden UX-Designer und KI-Spezialisten Hand in Hand arbeiten, um Systeme zu entwickeln, die nicht nur auf Befehle reagieren, sondern auch lernen, sich für personalisierte, nahtlose und tiefgreifende Erlebnis anzupassen. Denke zum Beispiel an eine E-Commerce-Plattform, die deine Vorlieben kennt und dir Produkte vorschlägt, bevor du danach suchst. Oder an ein Lernsystem, das deinen Fortschritt verfolgt und den Lehrplan individuell anpasst.
7. Barrierefreiheit & Inklusives Design
Spätestens durch das Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes rücken Barrierefreiheit und Zugänglichkeit in den Fokus aller Unternehmen.
Ein wahnsinnig wichtiger Schritt, den Unternehmen auch über die gesetzlichen Vorgaben hinausdenken sollten.
Über ein Drittel der Bevölkerung profitieren dauerhaft von barrierefreien Angeboten. Punktuell sind sie für uns alle nützlich.
Die vier Schlüsselkriterien für barrierefreie Websites nach den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) sind:
- Wahrnehmbarkeit: Inhalte müssen auf verschiedenen Geräten gut erkennbar sein, z.B. durch klare Kontraste und Textalternativen für visuelle Medien.
- Bedienbarkeit: Inhalte und Funktionen müssen für alle Nutzer, unabhängig von der Eingabemethode (Maus, Tastatur), leicht zugänglich und navigierbar sein.
- Verständlichkeit: Inhalte sollten in einfacher Sprache präsentiert werden, mit Unterstützung bei der Dateneingabe in Online-Formularen.
- Robustheit: Inhalte müssen so gestaltet sein, dass sie von verschiedenen Technologien, wie Browsern und Screenreadern, korrekt genutzt werden können.
8. Personas mit KI verknüpfen
Personas sind nicht nur ein Trend, sie sind ein Muss! Wirkten sie einige Jahre lang etwas angestaubt, kommt inzwischen kein Unternehmen mehr an ihnen vorbei.
Denn Personas ermöglichen es uns, unsere Zielgruppe besser zu verstehen und Produkte zu entwickeln, die wirklich resonieren. Denk daran: Jedes Produkt, jede Kampagne, die du kreierst, spricht eine bestimmte Person an. Aber wer ist diese Person? Genau hier kommen Personas ins Spiel – sie geben deinen Kunden ein Gesicht, eine Geschichte, Bedürfnisse und Ziele.
Und in Kombination mit KI werden sie zu einem noch mächtigeren Werkzeug. Hast du schon mal probiert, ChatGPT oder andere KI-Tools mit deinen Personas zu trainieren? Mache deine Persona-Profile zum Teil deiner Prompts und der Output wird genau auf deine Zielgruppen zugeschnitten.
Wenn es mal ganz schnell gehen muss und deine Personas sehr gut validiert sind, kannst du auf diesem Weg sogar kleine Interviews mit der KI führen. Allerdings sind die Ergebnisse natürlich mit Vorsicht zu genießen und Interviews mit echten Usern sollten immer Vorrang haben.
9. Früh und klein testen
Wartest du noch auf den großen Research-Knall und startest in Projekten immer groß und teuer? Dann ist „Früh und klein Testen “ vielleicht der Game-Changer im UX-Design für dich. Wir nennen das Agile UX Design.
Früh und klein testen ist der Weg, um Zeit und Geld zu sparen und gleichzeitig effektivere Produkte zu entwickeln. Große Research-Projekte haben ihren Platz, aber die wahre Magie passiert in den kleinen, schnellen Tests. Sie ermöglichen es dir, Ideen schnell zu validieren und anzupassen, bevor du zu tief in die Entwicklung einsteigst.
Statt Monate in umfangreiche Forschung zu investieren, führen immer mehr Unternehmen wöchentliche 5-Minuten-Tests mit echten Nutzern durch, um schnelles Feedback, das direkt in die nächste Entwicklungsphase einfließt, zu erzeugen.
Fazit: UX wird erwachsen (auch dank KI)
Die UX-Branche befindet sich im Wandel hin zu einem strategischen, messbaren und unternehmensrelevanten Bereich. Mit der Integration von KI und der Fokussierung auf klar definierte KPIs wird UX zunehmend professionalisiert und trägt maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. KI-gestützte Tools und Automatisierung ermöglichen es, Daten effizienter zu analysieren, personalisierte Erlebnisse zu schaffen und die User noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Dieser Fortschritt zeigt, dass UX nicht nur an Bedeutung gewinnt, sondern auch erwachsen wird – und das ist entscheidend für die Zukunft digitaler Produkte.