Diesen kritischen Fehler machen die meisten Marketer aktuell mit ChatGPT
Falls du im Marketing unterwegs bist, dann ist dir ChatGPT mit Sicherheit ein Begriff. Aber auch viele andere KI-Textgeneratoren fluten seit geraumer Zeit die Content-Welt.
Und das ist auch ok so.
Beispielsweise können Texte schneller und einfacher erstellt werden.
Doch ist längst nicht alles Gold, was glänzt.
Begleite mich auf der Content-Reise von KI-Textgeneratoren und was du tun kannst, um nicht nur deinen Output zu steigern, sondern auch die Content-Qualität sicherzustellen.
Inhaltsverzeichnis
Eine KI ist nicht Hemingway: Was ChatGPT über die eigenen Texte sagt
Egal, ob wir über Tools wie neuroflash, wordtune, deepai oder seit neustem ChatGPT reden, KI-Textgeneratoren sind in vielen Unternehmen angekommen.
Vielleicht noch nicht auf großer Ebene, aber die Chancen, dass du oder andere Mitarbeitende bereits KI-Tools im Einsatz haben, ist schon jetzt recht groß.
Im Kern sollen die KI-gestützten und auf LLM-basierten (Large Language Models) Tools uns allen etwas Arbeit abnehmen, doch zeigt die Praxis auch, dass automatisierte Texte einige Probleme mit sich bringen (mehr dazu im nächsten Abschnitt).
Hier erkennt man bereits, dass Marketer KI-Textgeneratoren nicht blind vertrauen, sondern auch hier das eigene Schaffen mit der gebotenen Sorgfalt betrachten sollten.
Ich habe ChatGPT einfach mal dazu befragt, was es von Texten hält, die es selber erstellt hat:
Als KI-Sprachmodell arbeite ich daran, meine Antworten auf die Bedürfnisse und Anforderungen meiner Benutzer abzustimmen. Wenn Sie Texte von mir nutzen möchten, sollten Sie sicherstellen, dass diese für Ihren spezifischen Zweck geeignet sind und dass Sie gegebenenfalls weitere Nachforschungen anstellen, um sicherzustellen, dass die Informationen korrekt und aktuell sind. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Verwendung der Texte in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften erfolgt, insbesondere im Hinblick auf Urheberrechte und Datenschutzbestimmungen. (Prompt: Erkläre mir in kurzen Sätzen, worauf ich achten sollte, wenn ich Texte von dir benutze.)
Grundsätzlich eine schlüssige Antwort, oder?
Natürlich bietet uns ein KI-Textgenerator unendlich viele und kreative Möglichkeiten, Inhalte erstellen zu lassen.
Schon jetzt helfen Prompt-Bibliotheken, wie die von AIPRM in vielen Bereichen weiter, um bessere Textergebnisse zu erhalten. Das Chrome-Plug-in kann ich jedem empfehlen. Aber auch hier stoßen viele beim Output und der Genauigkeit an ihre Grenzen.
Und nicht nur das.
Können wir bei den vielen Möglichkeiten und Ergebnissen wirklich sicher sein, dass KI-gestützte Inhalte gut bei unseren Usern ankommen?
Ich denke nicht.
Darauf sollten Marketer achten, wenn sie Texte mit einer KI wie ChatGPT erstellen lassen
Um die vielen Potenziale von Tools wie ChatGPT soll es mir hier gar nicht gehen.
Speziell die Kreativität kann m.M.n. extrem gefördert und beschleunigt werden. Auch kurze SEO-Texte oder mal eine E-Mail können solche Tools bereits super abdecken. Allerdings streiten sich hier viele Marketer bereits darum, ob und wie Google solche Texte erkennt und bewertet. Ob reine KI-Texte also negative Auswirkungen haben, wird erst die Zeit zeigen. Dass man mit einer KI schnellen Content-Input für relevante und weniger relevante Keywords generieren kann, steht dabei außer Frage.
Es wird daher ebenfalls spannend zu beobachten sein, wie sich der Umgang mit Suchmaschinen entwickeln wird.
Schauen wir uns ein paar grundsätzliche Probleme bei der Texterstellung mit KI-gestützten Textgeneratoren an (die sogar manche Autoren in der Praxis befallen).
Generische und „blutleere“ Inhalte: Ohne gutes Prompt-Engineering ist das ein sehr häufiger Kritikpunkt von Menschen, die sich Texte durch eine KI erstellen lassen. Klar gibt es bereits Kniffe, um Texte zum Leben zu erwecken, aber bei größeren Inhalten knicken KI-Tools gerne in der Qualität ein.
Kein echtes Praxiswissen: Vor allem beim Blogging lebt der Inhalt von der persönlichen Note und der Erfahrung des Autors. Marketer sollten daher darauf achten, dass diese Note nicht verloren geht und das Autoren-Know-how als Chance sehen, einzigartigen Content zu erstellen.
Plagiate und Betrug: Die Problematik akademischer Inhalte klammere ich mal aus, denn auch Unternehmen können KI-Texte auf die Füße fallen. Zwar gibt es bereits gute KI-Plagiats-Checker, aber das löst das grundsätzliche Plagiats-Problem sowie aufkommende Gewissenskonflikte bei vielen Menschen nicht auf – was mich direkt zum nächsten Punkt bringt.
Redundanz und Verwässerung: Wenn wir die ersten 3 Punkte zusammenfassen, gelangen wir automatisch zu diesem Problem. Je mehr Inhalt (lieblos) durch oder mit der KI erstellt wird, desto mehr Content wird produziert. Dieses grundlegende Problem kennen alle SEO-Copywriter und Blogger bereits. Aktuell hat dieser Content-Algorithmus-Krieg uns zu aufgeblasenen Beiträgen jenseits von 2.000 Wörtern geführt, die eine Einzigartigkeit oft vermissen lassen und die Antwort auf den wahren Search Intent irgendwo hinter tausenden Wörtern verstecken.
Inhaltliche Fehler und versteckte Fehlinterpretationen: ChatGPT kann Fehler in Texten vermeiden, aber es kann dennoch vorkommen, dass ein Text Fehler enthält. Auch Fehlinterpretationen, die erst beim genauen Lesen auffallen, können sich einschleichen. Durch die Validierung der Texte können diese Fehler vermieden werden (mehr dazu im Abschnitt zu Content-Testing).
Verzerrung der Ergebnisse und Bias: ChatGPT greift aktuell nur auf Wissen bis 2021 zurück. Das Training mit großen Datenmengen führt gerne zu einem verzerrten Output, den man nur durch gutes Prompt Engineering und Content-Checks entgegenwirken kann. Auch, wenn die KI-Textgeneratoren sich sogar kritisch äußern können, muss man diese Kritik erst einflechten. Hier ein spannender Thread, wie ChatGPT bestimmte Menschen als kontrovers inkl. einer Sonderbehandlung listet.
Problemkind / echter Zielgruppen-Fokus: Obwohl ChatGPT hochwertige Texte inkl. einer Zielgruppenanpassung generieren kann, ist es wichtig, dass die Texte realitätsnah auf die konkreten Ziele und anwendungsbezogenen Bedürfnisse von Zielgruppen abgestimmt sind. Indem wir die Inhalte von ChatGPT validieren, stellen wir sicher, dass die Texte auch wirklich für unsere Zielgruppe geeignet sind.
Diese ganzen Punkte sollen nicht bedeuten, dass ich den Einsatz von Textgeneratoren schlecht finde. Ich habe selber bereits etliche Inhalte erstellen lassen, einer nachgelagerten Optimierung konnte ich trotzdem noch nie entgehen.
Erstrecht bei Texten, die für eine breite Masse bestimmt sind, konnten sich Content-Tests als Methode zur Validierung und Textoptimierung immer wieder bewähren.
KI-Texte durch Content-Testing absichern: simpler als du vielleicht vermutest
Content Testing ist das Untersuchen von Inhalten, sprich, der Unterhaltung, die du mit deiner Zielgruppe führen willst.
Diese Art der Textoptimierung eignet sich besonders gut, wenn du Inhalte auf Tonalität, Verständnis und Relevanz prüfen möchtest. Auch für schnelle Textvergleiche ist Content-Testing hervorragend geeignet.
Content-Testing ist deine Methode, um Inhalte fernab der Unternehmensbrille zu untersuchen. Auch, wenn ich mich in diesem Abschnitt um das Testen von KI-basierten Inhalten beziehe, so solltest du die Power dieser Methoden für alle deine Inhalte nicht unterschätzen. Bereits kleine Showstopper in deinen Inhalten können zu geringeren Conversions führen. Das Testing und Textoptimierungen helfen dir, mehr aus deinen Inhalten zu holen.
Hoffentlich nutzt du die einfachste Form des Content-Tests, das 4-Augen-Feedback.
Aber es geht natürlich noch viel besser.
Denn eine konsistente Markenstimme und Textqualität ist für eine erfolgreiche Marketing- oder Content-Kampagne von entscheidender Bedeutung.
Durch die Validierung von Texten können wir sicherstellen, dass alle Texte konsistent und auf Markenstandard sind.
Eine Maschine wird dir nicht sagen, ob dein Content cool ist, deine Zielgruppe schon.
Eine qualitative Methode, die du im Content Testing unbedingt kennen und nutzen solltest, ist die Highlighting-Methode.
Dabei wird der Zielgruppe der entsprechende Text vorgelegt und sie wird gebeten, die Informationen in Bezug auf eine Frage zu markieren, z.B.: „Markiere mit dem grünen Stift alles, was dir inhaltlich (in Bezug auf das Thema XY) wichtig erscheint“.
Du könntest hier bspw. 3 Farben einsetzen, um wichtige, neutrale und negativ assoziierte Inhalte markieren zu lassen.
Durch Content-Tests ergründest du also die eigenen Kommunikationsziele im Kontext von Sprache wesentlich tiefer. Gerade bei maschinell erstellten Inhalten wie von ChatGPT kannst du daher sicherstellen, dass die Inhalte gut mit deiner Zielgruppe resonieren.
Aber auch alle anderen Inhalte kannst du untersuchen.
Kostenloses Userlutions-Webinar: Content-Testing & Content-Optimierung
Senior UX-Researcher Hanna Zimmer zeigt, wie du Content-Tests einsetzt, um Inhalte zu optimieren sowie Customer-Experience und Conversion-Rates zu verbessern.
Aufzeichnung ansehenHier ein kurzer Einblick aus einer Content-Analyse im Userlutions-Agentur-Blog
Beeindruckend waren mal wieder die Aha-Erlebnisse, auf die wir so gar nicht gekommen wären.
- Unsere anvisierte HR-Zielgruppe gab in diesem Test an, dass ein Webinar-Hinweis innerhalb des Inhaltsverzeichnisses hilfreich wäre, um sofort zu signalisieren, dass beim Thema Employer-Branding-Testing weiterführende Inhalte vorhanden sind.
- Außerdem konnten wir eine Grafik im Beitrag identifizieren, die maßgeblich zur Verwirrung beigetragen hat. Nachträglich war dieser Hinweis für uns eindeutig, aber ohne Content-Testing wären diese Chancen verborgen geblieben.
- Falls es dich interessiert, wie man Stellenanzeigen mit UX-Testing optimiert, findest du hier einen schönen Case der Hanseatic Bank. Sende ihn doch mal deiner HR-Abteilung rüber, so etwas haben die (bestimmt) noch nie gesehen ?
Remote-Content-Testing: So funktioniert Textvalidierung on demand
Was du mit deinen Inhalten machst, und ob du Content-Potenziale oder KI-Texte validierst, ist natürlich dir überlassen.
Aber ich möchte dir ans Herz legen, Content-Testing einfach mal auszuprobieren. Auch bestehende Inhalte lassen sich kinderleicht untersuchen.
So gehe ich beim Remote-Content-Testing vor:
Step 1: Zieldefinition
Dieser Punkt sollte kein Problem darstellen, da du im Kern die Texte von KI-Textgeneratoren analysieren möchtest. Selbstverständlich kannst du hier noch wesentlich konkreter werden.
Step 2: Untersuchungsmethode
Du kannst moderierte oder unmoderierte Content-Tests fahren. Letztlich steht und fällt der Test mit deinem Testdesign und den angegebenen Aufgaben.
Step 3: Konzept in RapidUsertests implementieren
Nachdem du ein sauberes Testkonzept erstellt und deine zu analysierenden Inhalte ausgewählt hast, fügst du deine Aufgaben mit wenigen Klicks im Tool ein. Auf moderierte Tests kannst du am besten mit RapidUsertests Premium zurückgreifen. Moderierte Analysen helfen dir, noch besser in das Mindset und die Probleme einzutauchen. Falls du Fragen zum Testkonzept oder moderierten Analysen hast, melde dich einfach bei uns.
Step 4: Auswerten und optimieren
Da du auf über 10 Jahre Remote-Testing-Erfahrung und Tool-Entwicklung zurückgreifst, haben wir natürlich dafür gesorgt, dass du Videos ganz einfach und transparent auswerten kannst. Bei der Auswertung deines Content-Tests solltest du darauf achten, eindeutige Showstopper mit Tags zu markieren, sodass du Ergebnisse hinterher gut clustern kannst. In der Regel zeichnet sich aber bereits nach den ersten Videos eine deutliche Tendenz von Problemen und Chancen ab.
Dein Dashboard zur Auswertung deines Content-Tests sieht so aus:
Fazit: Werden Copywriter und Marketer durch KI-Programme wie ChatGPT ersetzt?
Hier ein aktuelles Beispiel vom bekannten Copywriter Phillip Follmer: Einer seiner Copywriter testete seinen Werbetext gegen den von ChatGPT auf Facebook. Es wurden jeweils 500 € Werbebudget eingesetzt.
Das Ergebnis: 143 Leads durch den Copywriter, 98 durch den GPT-Text.
Falls du jetzt meinst, das ist doch bereits ein beachtliches Ergebnis, sollte ich dir die Story zu Ende erzählen. Der Text des Copywriters führte zu 31 Kunden (ca. 60T € Gesamtumsatz), der Text von GPT lediglich zu 4 Kunden (ca. 7,5T €). Du siehst bereits an diesem Beispiel, welchen Unterschied gute Texte machen können.
KI-Textgeneratoren bieten uns die Chance zur Produktivitätssteigerung und wir sollten solche Tools vielleicht als das sehen, was sie sind: Werkzeuge.
Gute Werkzeuge bieten uns immer eine Chance, einen Spielplatz, um zu experimentieren und neue Dinge zu erschaffen. Ein Werkzeug sollte also immer einen bestimmten Zweck erfüllen und auch dementsprechend eingesetzt werden.
Nicht nur Copywriter fürchten um ihre Jobs, denn Unternehmen beginnen, KI-Tools vermehrt in ihren Alltag zu integrieren. Aber ich kann dich beruhigen. Gute und überzeugende Texte leben von Erfahrung und persönlichen Erlebnissen. Insbesondere Fach-Content wird daher niemals aussterben. Viele Jobs werden nicht zwingend durch eine KI ersetzt, sondern können durch sie bereichert werden.
Galt früher also der Satz: Wer schreibt, der bleibt, könnte es in Zukunft heißen: Wer testet, der bleibt.
Oder allgemein gefasst: Jobs werden nicht durch eine KI ersetzt, sondern durch Menschen, die sich mit einer KI, starken Tools und gewinnbringenden Methoden auskennen.
Content-Testing ist eine dieser gewinnbringenden Methoden.
Chief Growth Officer bei RapidUsertests – Dennis hat Wirtschaftsingenieurwesen und Marketing Management studiert. Er hat das Marketing bei Homelike aufgebaut und geleitet sowie verschiedene E-Commerce Projekte wie Druckerpatronen.de groß gemacht. Sein Fokus liegt auf Performance & Growth Marketing und Business Intelligence.