Eine Beobachtung, die ich immer wieder mache – wenn es gravierende Usability-Probleme gibt, krankt es oft an folgenden Organisationsproblemen:
- Es gibt keinen Produktmanager. Neue Features werden von den Entwicklern auf Zuruf entwickelt. Das Produkt wuchert wild vor sich hin. Irgendwann hilft nur noch ein Redesign.
- Das Produktmanagement ist outgesourct, z.B. an eine Werbeagentur, die wunderschöne Webseiten baut, aber nicht performanceorientiert entwickelt.
- Es gibt keinen Produktmanagement-Prozess. Scribbles, Mockups, Usability-Tests werden nicht systematisch genutzt, sondern ad hoc wie es sich gerade ergibt oder gar nicht.
- Falsche Stellenbesetzung: Print-Grafiker arbeiten an den Interfaces und wenden Print-Prinzipien für Webseiten an. Hardcore-Developer werden Produktmanager und haben zu viel Faible für die Technik und zu wenig Interesse an den Nutzern.
Positiv formuliert bedeutet das:
- Webseiten benötigen einen Produktmanager, der Features priorisiert und die User Experience im Blick hat.
- Internes Produktmanagement scheint besser zu funktionieren, als outgesourctes.
- Man benötigt einen Produktmanagement-Prozess, um effizient ein nutzerfreundliches Produkt zu entwickeln.
- Für die Gestaltung des Interfaces benötigt man Mitarbeiter, die Erfahrung im Interface-Design haben und Sensibilität für die Belange der Nutzer.
PS: Zum Thema Organisation und gutes Produktmanagement eine tolle Buchempfehlung: Inspired von Marty Cagan. Ist in Deutschland nicht so bekannt, im englischsprachigen Raum aber ein Renner. Beim amerikanischen Amazon (nicht .de) hat das Buch 106 Fünf-Sterne-Bewertungen (bei 116 Bewertungen insgesamt).
Teilen
Diesen Artikel teilen